Wien im Winter

Leider zuallererst schlechte Nachrichten für alle LiebhaberInnen der weißen Flockenpracht. In Wien schneit es zwar öfters im Winter, doch der Schnee bleibt selten liegen. Die Temperaturen in Wien fallen selten unter 0°C und so schmilzt der gefallene Schnee in kürzester Zeit. In den letzten Jahren gab es jeweils nur ein paar wenige Tage, in welchen der Schnee liegen blieb. Hat man Glück und besucht Wien an einem dieser Tage, wird man mit einem wunderschönen Bild belohnt. Historische Gebäude, Parkanlagen und die Straßen Wiens erstrahlen dann in einem wunderschönen, weißen Glanz.

Fast alle Sehenswürdigkeiten, Museen und Attraktionen Wiens haben auch im Winter geöffnet, mit Ausnahmen zu den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen. So können das Schloss Schönbrunn, der Großteil des Schlossparks und der Tiergarten besichtigt werden, das Riesenrad im Prater fährt täglich und auch am Naschmarkt bieten viele HändlerInnen auch im Winter ihre Waren an. Der Winter tut dem Sightseeing also keinen Abbruch. 

Im Schlosspark Schönbrunn sind der Irrgarten, der Orangeriegarten, der Kronprinzengarten und die Aussichtsterrasse der Gloriette gesperrt. Bei schlechten Witterungsverhältnissen kann der gesamte Glorietteberg gesperrt sein. Der Park ist dennoch auch im Winter sehenswert.

Die meisten Attraktionen des Vergnügungsparks im Prater haben im Winter geschlossen. Das Wiener Riesenrad hat grundsätzlich das ganze Jahr über geöffnet, Wartungsarbeiten werden aber bevorzugt im Winter durchgeführt, daher kann es zu temporären Sperren kommen. Andere Fahrgeschäfte haben vereinzelt offen. Da der Besuch des Praters kostenfrei ist, lohnt sich aber auch im Winter ein kurzer Spaziergang durch den verlassenen Park.

Solltest du deinen Wien-Aufenthalt über die Feiertage planen, lohnt es sich, die Websites der Sehenswürdigkeiten und Museen aufzurufen, um sich über Schließtage und Sonderöffnungszeiten zu informieren.

Die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage werden in Wien besonders zelebriert. Bereits Mitte November beginnen die Feierlichkeiten mit der Eröffnung der Weihnachtsmärkte. Bei Punsch, Essen und Handwerk kommen die Leute zusammen, schlendern über die Märkte und kaufen das ein oder andere Weihnachtsgeschenk. Beliebte Märkte findest du hier, in unserem Blogbeitrag.

Vom 24.12-26.12 ist es in der Stadt etwas ruhiger. Am 24. Sperren die Geschäfte bereits früher zu und bleiben am 25. und 26.12 geschlossen. Auch viele Museen, Attraktionen und Restaurants haben gesonderte Öffnungszeiten oder müssen speziell reserviert werden.

Am 31.12. wird der Jahreswechsel gefeiert. Auch an diesem Tag schließen die Geschäfte bereits früher und Restaurants und Bars bieten spezielle Menüs oder Veranstaltungen an. Eine Reservierung ist ein Muss, wenn man abends essen gehen will.

Bereits um 15 Uhr öffnet der Wiener Silvesterpfad in der Innenstadt und beim Prater seine Tore. Hier gibt es Bühnen mit musikalischer Unterhaltung sowie Gastronomie-Buden. Ein umfangreiches Programm lädt hier zum Feiern des neuen Jahres ein. In der Innenstadt kann man live um Mitternacht das Schlagen der „Pummerin“, der Glocke des Stephansdom, verfolgen und anschließend zum Donauwalzer tanzen. Am 01.01. wird dann auf einer Leinwand das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker übertragen.

Ein beliebter Wintersport, sofern es die WienerInnen nicht in die Bundesländer auf die Skipisten zieht, ist das Eislaufen. Wien hat mehrere Eislaufplätze, wobei aber drei besonders aufgrund ihrer Historie oder ihres beeindruckenden Angebots hervorgehoben werden sollten.

• Wiener Eistraum am Rathausplatz – Einen kleinen Vorgeschmack auf den Eistraum erhält man bereits am Christkindlmarkt, der eigentliche Eistraum startet aber erst Mitte Januar. Neben mehreren Eisflächen gibt es hier auch kleine Wege, die durch den Rathauspark führen, eine eisige Aussichtsplattform sowie mehrere Gastronomiestände.
• Wiener Eislaufverein – Der Wiener Eislaufverein, der älteste Eislaufverein Wiens, betreibt in der Nähe des Stadtparks einen Kunsteisplatz. Hier kann man unter freiem Himmel gemütlich seine Runden drehen oder Freitag abends bei der Eisdisco am Eis tanzen.
• Engelmann– Diese Kunsteisfläche im 17. Bezirk ist aus zwei Gründen besonders. Zuallererst ist dies die älteste Kunsteisbahn der Welt, die Betreiberfamilie Engelmann entwickelte die für die Kunsteisbahn erforderlichen Schritte und eröffnete die erste künstlich angelegte Eisbahn im Jahr 1909. Außerdem ist die Eisfläche auf dem Dach eines Supermarktes, man kann also zwischen den Dächern Wiens Eislaufen.

Im Winter finden in Wien auch die meisten Bälle statt, die traditionelle Ballsaison ist gleich mit der Faschingszeit, vom 11.11 bis zum Faschingsdienstag. Die meisten Bälle finden aber erst nach Silvester statt. Bälle werden von verschiedensten Institutionen, Vereinigungen, Vereinen oder Bildungseinrichtungen abgehalten. 

Die Bekleidungsvorschriften bei den großen Wiener Bällen sind sehr streng. Männer tragen Frack oder Smoking und die Damen ein bodenlanges Ballkleid. Der Ball wird von einem Eröffnungskomitee eröffnet, welches in Frack und weißen bodenlangen Ballkleidern auftritt und eine Walzerchoreografie tanzt. Oft wird die Eröffnung auch mit klassischen Gesangs- und Balletteinlagen erweitert. Nach der Eröffnung wird die Tanzfläche für alle Gäste eröffnet. Die großen Wiener Bälle bieten anschließend unterschiedlichste Programmpunkte mit verschiedenen KünstlerInnen und Musikrichtungen an. Gefeiert, getanzt und getrunken wird bis in die frühen Morgenstunden. 

Die Tickets für die großen Wiener Bälle sind teuer und schwer zu bekommen. Willst du daran teilnehmen, solltest du daher die Website deines Wunschballs schon ein paar Monate bis ein Jahr im Voraus im Blick haben. Unsere liebsten Bälle sind:

• Opernball - Der berühmteste Ball Wiens und vermutlich der ganzen Welt, ist der Wiener Opernball in der Staatsoper. Die Eröffnung wird sogar im österreichischen Fernsehen übertragen und für viele WienerInnen ist das Mittanzen im Eröffnungskomitee oder das Teilnehmen am Ball ein Traum.
• Zuckerbäckerball - Beim Zuckerbäckerball dreht sich alles um Süßspeisen, so gibt es neben vielen süßen Gewinnen bei der Tombola oder auf der Tanzfläche auch einen Wettbewerb der Wiener ZuckerbäckerInnen, bei welchem zu einem Motto Torten ausgestellt und von einer Jury prämiert werden.
• Kaffeesiederball - Der Kaffeesiederball bietet neben einem abwechslungsreichen Musik- und Tanzprogramm natürlich viele Kaffeespezialitäten und verbindet Tradition und Moderne der Wiener Kaffeehauskultur.

Nach all dem Feiern, Sightseeing und Feiertagen im Winter, muss man auch entspannen und sich ein wenig aufwärmen oder mit einer Massage verwöhnen lassen. Wo geht das besser als in einer Therme, einem Spa oder einem Hammam. Wien bietet viele unterschiedliche Entspannungsmöglichkeiten.

• Therme Wien – Die Therme Wien liegt am Stadtrand Wiens, ist aber mit der U1 Station „Oberlaa“ gut an den öffentlichen Verkehr angebunden. Zwei große Innen- und Außenbecken sowie mehrere kleine Becken laden hier mit Liegemöglichkeiten, Massagedüsen und Wasserfällen zum Entspannen ein. Auch eine Sauna Landschaft, Ruheräume, ein Restaurant und ein Massagestudio sind in der Therme vorhanden.
• Aux Gazelles Hammam – Ein wunderschöner Ort zum Entspannen und den Stress hinter sich zu lassen. Ob du nur das Dampfbad nutzt oder ein Ganzkörpertreatment mit Peeling und Schaumreinigung buchst, hier gibt es eine große Auswahl an Entspannungsmöglichkeiten. Auch Gesichtsbehandlungen und Nagelpflege stehen im Treatment-Menü. Anschließend kannst du im Teeraum eine Tasse Tee oder im angrenzenden Restaurant ein marokkanisch-französisches Gericht genießen. Um eine Online-Buchung wird gebeten.
• Day Spa Sans Souci – Entspannen kann man auch sehr gut im Day Spa des Hotel Sans Souci, welches auch von nicht-Hotelgäste genutzt werden kann. Neben zwei Saunen und einem Dampfbad gibt es hier auch einen Indoor-Pool sowie ein Fitnesscenter. Auch können Massagen, Treatments oder ein zusätzliches Frühstück gebucht werden. Eine Reservierung ist erwünscht.
• Arany Spa Park Hyatt – Zentral gelegen im 1.Bezirk befindet sich das Arany Spa des Park Hyatt Hotels, welches auch für nicht-Hotelgäste geöffnet ist. Auch hier gibt es Saunen, Dampfbad, ein Ruheraum und einen Indoor-Pool zum Entspannen und Wohlfühlen. Das Spa befindet sich in den ehemaligen Tresorräumen einer Bank, weswegen es thematisch passende Gold-Treatments gibt. Eine Online-Buchung auf der Website des Spas ist erwünscht.

Du willst dich zwischen den Sightseeing Programmpunkten nur kurz bei einer Tasse Kaffee, Tee oder einem warmen Essen aufwärmen? Nirgendwo in Wien geht das besser als in einem traditionellen Wiener Kaffeehaus. 

• Café Landtmann - Traditionell und schick kann man sich im Café Landtmann aufwärmen. Das Café wurde bereits im Jahr 1873 eröffnet und von zahlreichen wichtigen Persönlichkeiten, wie Sigmund Freud, Thomas Mann oder Paul Hörbiger, frequentiert. Die Speisekarte bietet Wiener Kaffeespezialitäten, Tee, Süßspeisen, Torten und österreichische Küche.
• Gerstner Palais Todesco - Ein weiteres traditionelles Wiener Kaffeehaus in einzigartigen, beeindruckenden Räumlichkeiten ist der Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker im Palais Todesco. Der Name Gerstner steht schon seit der Kaiserzeit für exquisite und wohlschmeckende Süßspeisen sowie Speisen im Allgemeinen. Ein Besuch des beeindruckenden Gebäudes und das Kosten der Torten und Schnitten sowie Kaffeegetränke lohnt sich. Auch gibt es Hauptspeisen und Frühstück, sodass man zu jeder Tageszeit versorgt ist. Oft muss man anstehen, um einen Sitzplatz zu ergattern, eine Reservierung ist daher empfohlen.
• Vollpension - Die Vollpension in der Johannesgasse ist nicht nur ein gemütliches Café mit leckeren Süßspeisen, sondern auch ein Sozialprojekt. Hier bereiten die sogenannten Back- „Omas“ und „Opas“ Kuchen, Torten, Frühstück und Buchteln, die man dann im Café bestellen kann, zu. Das Konzept des Cafés soll PensionistInnen vor Altersarmut und Alterseinsamkeit bewahren. Gemeinsam mit den jüngeren KollegInnen schaffen sie so einen wunderbaren Ort zum Entspannen, Genießen und Aufwärmen.